Reisigwehrinsel

Der Besuch des flächenmäßig kleinsten Parkteils verspricht Schönheit und Ruhe pur: Hier auf der Reisigwehrinsel kann der Gast Stille und fast unberührte Natur genießen, in Verbindung mit außergewöhnlichen Holzskulpturen aus verschiedenen Kunstsymposien.

Die Insel ist durch den Flusslauf von Neiße und Mühlgraben geformt und von Wehranlagen umgeben.

Auch hier hat die Rose ihr Domizil – mit der Entwicklung eines Wildrosensaumes, der den thematischen Rundgang vervollständigt.

Erleben Sie die Reisgwehrinsel

Für die persönliche Entdeckungsreise durch den Park mit seinen vielfältigen Anlagen wird der Parkführer empfohlen, der auch als Broschüre an den Kassen oder als Audioguide erhältlich ist.

In diesem Parkführer ist die gesamte Anlage in 20 Stationen thematisch „verpackt“ und nummeriert, so dass die historische Anlage Schritt für Schritt mit interessanten Informationen und Hintergrundwissen erobert werden kann.

Hier lesen Sie die Stationen 18-20 im Parkteil Reisigwehrinsel:

Grenzorse im Vordergrund, im Hintergrund die Neiße
Grenzrose Von Park zu Park, Fotograf: linaMEDIA, Lina Herold, Rechte: Forst (Lausitz)/ EBKTM

Die Stadt Forst (Lausitz) feierte im Jahr 2015 ihr 750. Stadtjubiläum. Zur Vorbereitung und Organisation wurde ein Festkomitee gebildet. In vielen abendlichen Treffen reiften Ideen heran, aus denen Tatsachen wurden.

Am 27. Juni 2015 wurde im Rahmen der Rosengartenfesttage die 5. Grenzrose mit dem Namen Von Park zu Park auf der Reisigwehrinsel feierlich eingeweiht. Das Festkomitee hatte aus zahlreichen Entwürfen des Künstlers Thomas Rother neun Rosen-Skulpturen für Forst (Lausitz), Lubsko und Brody ausgewählt und zum Teil deren zukünftige Standorte diskutiert.

Die erste Forster Grenzrose war während der Feierlichkeiten zur Einweihung des restaurierten Kegeldamms aufgestellt worden. Die stählerne Skulptur mit dem Namen Frieden steht an der ehemaligen Langen Brücke, die bis 1945 über die Neiße zum Forster Ortsteil Berge (heute das polnische Zasieki) führte. Die Grenzrose schaut über die Neiße in Richtung Polen als Symbol des Friedens. Zwei Grenzrosen wurden von der Stadt Forst (Lausitz) als Geschenk anlässlich 15 Jahre deutsch-polnische Städtepartnerschaft am 4. März 2015 in den polnischen Partnerstädten aufgestellt. Die Grenzrose Die Rose befindet sich am Rathaus in Brody und Die Kindergartenrose am Kulturhaus in Lubsko.

Familie steht auf der Brücke der Wehranlage und schaut auf die Fischtreppe
Wehranlage mit Fischtreppe, Fotograf: PatLografie, Patrick Lucia, Rechte: Stadt Forst (Lausitz)/ EBKTM

Dem Neißedamm nach Süden folgend, gelangen Sie zu der durch die Flussbettregulierung der Neiße entstandenen Reisigwehrinsel; durch insgesamt drei Wehranlagen wird der Grenzfluss zu Polen gebändigt und reguliert. Der Mühlgraben als Lebensader der Stadt hat hier seinen Ursprung aus dem Fluss.

Die Reisigwehrinsel ist seit 2007 für Besucher wieder frei zugänglich. Zur DDR-Zeit befand sich hier eine Dienststelle der Wasserwirtschaftsbehörde. Hier wurden die Wehranlagen manuell reguliert. Im Jahr 2005 konnte das Gelände durch die Stadt Forst wieder in Besitz genommen werden. Die moderne Wehranlage in der Neiße mit der Fischtreppe wurde in den Jahren 2006 bis 2007 errichtet.

Der Name Reisigwehr deutet darauf hin, dass sich hier früher einfache Wehrkonstruktionen aus Holz (Reisig) befanden. Wasser der Neiße wurde seit dem Mittelalter in den Mühlgraben umgeleitet. Im Lageplan von 1937 ist an der Stelle des heutigen Flachbaues ein kleineres Gebäude als Gärtnerwohnung verzeichnet. Man konnte damals die Reisigwehrinsel und die Wehranlagen in östliche Richtung zum Badestrand mit Liegewiesen passieren (im heutigen Polen). Für den Ostdeutschen Rosengarten spielte die Reisigwehrinsel damals noch keine Rolle, sie war gänzlich mit Gehölzen bewachsen.

Mädchen sitz im Vordergrund und schaut nach hinten, im Hitergrund steht Familie schut interessiert auf eine Schautafel
Skulpturenpfad auf der Reisigwehrinsel, Fotograf: PatLografie, Patrick Lucia, Rechte: Stadt Forst (Lausitz)/ EBKTM

Mit der Übertragung der Reisigwehrinsel an die Stadt Forst 2005 entstand die Möglichkeit, diesen Landschaftsteil in den Rosengarten zu integrieren. Zunächst wurde auf dem nördlichen Teil der Insel ein Gebäude- und Garagenkomplex zurückgebaut. Auf dieser Fläche wurden in Vorbereitung des 100. Jubiläums des Ostdeutschen Rosengartens 2013 Wege angelegt und Wildrosen gepflanzt.

Im Jahr 2013 waren in der Rosenstadt Forst (Lausitz) Künstler aus aller Welt zu Gast, die sich für das 1. Internationale Kunstsymposium beworben hatten. Zu dem Thema In jedem Abschied steckt ein Anfang – die Verwandlung der Kastanien des Kegeldamms gestalteten Bildhauer aus den gefällten Kastanienstämmen, die früher nahe der Neiße standen, Skulpturen. Jeder Künstler hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und aus den rohen Baumstämmen entstanden in nur einer Woche Kunstwerke, die zum Staunen, Erfreuen und Nachdenken anregen. 16 Künstler aus acht Nationen nahmen daran teil. Viele der von den Bildhauern gestalteten Skulpturen fanden ihren Platz auf der Reisigwehrinsel.

Der Pfad auf der Reisigwehrinsel wurde 2019 um sieben Objekte erweitert. Dabei handelt es sich um Skulpturen, die beim 2. Internationalen Kunstsymposium im September 2018 in Forst entstanden. Noch bevor man die Reisigwehrinsel erreicht, begrüßt einen die 5,5 Meter hohe Skulptur Memory and Fantasy von Paolo Vivian (Italien). Die weiteren Skulpturen sind auf dem Rundweg zu entdecken.

Parkplan mit Legende des Ostdeutschen Rosengartens Forst (Lausitz), Rechte: Leszek Włodkowski-Moszej | Verlag/ Wydawnictwo Nasz Region